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Krankheiten

Amöben (Entamoeba invadens):
Amöben, bzw. die Amöbenruhr (auch Darmfäule genannt), ist eine der Krankheiten, die einen ganzen Bestand dahinraffen kann. Hygiene ist bei einem erkrankten Tier enorm wichtig!
Symptome sind nicht immer vorhanden, sodaß teilweise eine Erkrankung erst spät entdeckt wird.
Kokzidien befallen den Darm, und zerstören dessen Gewebe auf Dauer.

Anzeichen können sein:

    * Apathie
    * Gewichtsverlust
    * Erbrechen
    * Futterverweigerung
    * vermehrte Flüssigkeitsaufnahme
    * Durchfall, Kot kann weißlich sein, riecht faulig
    * Blut im Kot
    * spindelförmige Verdickung vor der Kloake

Der Nachweis kann durch Kotproben oder einen Abstrich erfolgen, welchen man durch ein Labor oder den Tierarzt tätigen lassen sollte. Amöben sind bereits unter dem Mikroskop zu erkennen.
Behandlung erfolgt mit Metronidazol oder anderen Präparaten, die diesen Wirkstoff enthalten. Zusätzlich ist eine Erhöhung der Grundtemperatur anzuraten. Diese sollte durchgängig bei 28-32° liegen. Die Luftfeuchtigkeit sollte eher niedrig gehalten werden. Diese Erkrankung kann tödlich verlaufen, wenn sie zu spät bemerkt wird oder das Tier sehr geschwächt ist.

Fagellaten (Trichomonas):
Flagellaten (Geisseltierchen) sind in der normalen Darmflora immer vertreten. Solange sie nur in geringer Zahl vorhanden sind, schaden sie nicht. Dies kann sich aber ändern, wenn ein Tier durch äussere Einflüsse (z.B. Stress, falsche Haltungsbedingungen) ein geschwächtes Immunsystem aufweist, durch eine andere Erkrankung geschwächt ist oder von Natur aus einfach etwas anfälliger für Erkrankungen ist. Hier kann die Anzahl der Flagellaten auf ein ungesundes Maß ansteigen, und damit Probleme auslösen.

Anzeichen können sein:

    * Futterverweigerung
    * Erbrechen
    * Durchfall/schleimiger Kot
    * Darmvorfall
    * Gewichtsverlust
    * allgemein auffälliges/ungewöhnliches Verhalten

Der Nachweis dieser Geisseltierchen ist schon mit einem Blick unter das Mikroskop möglich. Dazu wird eine Kotprobe benötigt; falls durch Futterverweigerung kein Kot vorhanden ist, wird ein Abstrich gemacht.
Behandlung erfolgt durch den Tierarzt in der Regel mit Clont/Metronidazol (andere Medikamente mit diesem Wirkstoff), und meist ist die Erkrankung damit gut in den Griff zu bekommen; bei zu spätem Entdecken und zu hohem Befall kann es aber auch tödlich enden.
Nicht auf den Menschen übertragbar.

Cryptosporidien/Kryptosporidien (C. serpentis und C. saurophilum):
Cryptosporidien gehören ebenfalls mit zu den gefürchtetsten Erkrankungen bei Schlangen.
Sie sind hochinfektiös (durch Kot übertragbar) und es gibt momentan keine Therapiemöglichkeit, die eine Heilung garantiert.
Dieser zu den Kozidien gehörende Einzeller sitzt vornehmlich in den Schleimhäuten von Magen und Darm, ist äusserst hartnäckig und löst ein schweres Krankheitsbild aus.
Teilweise kann ein positives Untersuchungsergebnis ohne Symptome beim Tier aber auch darauf hindeuten, dass Futtertiere verfüttert wurden, die selbst an Säugetiercryptos (hier vorallem C. muris und C. parvum) erkrankt sind.
Diese scheinen nicht ansteckend für Schlangen zu sein, verfälschen aber so manchen Test, da die Cryptos der Mäuse ja trotzdem mit dem Kot ausgeschieden werden.

Anzeichen können sein:

    * Futterverweigerung
    * Durchfall
    * aufgebläht wirkender Magen
    * rapider Gewichtsverlust trotz gutem Fressverhalten, bis hin zum Tod

Der Nachweis ist nur mittels speziellen Tests möglich, da Cryptosporidien sehr klein sind. Dazu wird entweder ein Resistenztest oder ein Fluoreszenztest (IFT bei Exomed) gemacht.
Behandlung erfolgt in der Regel mit Humation, seltener auch mit Clont/Metronidazol/Flagyl, und unterstützend mit Bioserin. Die Erkrankung ist in der Regel tödlich.
Hilfreich kann aber auch eine Reduzierung der Futtermenge sein, bei der man die Belastung des Organismus absenkt. Hier kann es möglich sein, dass das Tier eine Resistenz aufbaut, und so eigenständig mit den Cryptosporidien fertig wird.
Ob das Tier hierbei wieder völlig gesund wird, muss durch mehrfache Kotproben getestet werden, da nicht ständig Oozysten ausgeschieden werden - eine einmalig negative Probe also nicht zwingend ein wieder genesenes Tier bedeutet.

Es gibt hier nur sehr wenige Desinfektionsmittel, die die Oozysten abtöten. Z.B. wäre dies Neopresidan oder WofaSept. Ansonsten können Einrichtungsgegenstände mittels Abbacken im Ofen bei um 200° oder im Froster bei -40° von Oozysten befreit werden.
Bei grösseren Einrichtungsgegenständen oder Terrarien kann man auch die Zeit für sich arbeiten lassen, und sie bei Kälte und Trockenheit 3-4 Monate separat stellen. Die Oozysten zerfallen dann. Danach einfach nochmal gründlich auswaschen, bzw. ggf. überlackieren (bei Rückwänden z.B.).
Eine Ansteckung von Mensch zu Reptil oder Reptil zum Mensch ist nicht möglich, da es sich hier um wirtsspezifische Cryptosporidien handelt.

Kokzidien/Coccidien:
Kokzidien gehören zu den Protozoen (tierische Einzeller), und setzen sich in den Darmwänden der erkrankten Tiere fest, sind ebenfalls hochinfektiös, und der Krankheitsverlauf kann tödlich sein. Sie befallen die Darmzellen, welche nach erfolgter Reproduzierung einer neuen Generation von Kokzidien dann absterben. Auf Dauer kann dieser Endoparasitenbefall also den Darm des erkrankten Tieres zerstören.

Anzeichen können sein:

    * Futterverweigerung
    * rapider Gewichtsverlust
    * blutiger Kot/Durchfall

Behandlung erfolgt mit Metronidazol, Flagyl oder anderen Präparaten die denselben Wirkstoff enthalten.
Der Nachweis ob eine Behandlung erfolgreich war, muss mehrmals mittels Kotprobe erfolgen, da dieser Endoparasit nicht ständig ausgeschieden wird, und somit nicht immer Oozysten im Kot vorhanden sind.

Wurmbefall:
Es gibt hier verschiedene Wurmarten, und verschiedene Arten des Befalls - z.B. im Darm, inneren Organen oder der Lunge. Besteht ein Verdacht auf Würmer, sollte dringend eine Kotprobe zum Tierarzt verbracht, oder an ein Labor geschickt werden. Nach der Art der Würmer richtet sich dann die Behandlung.

Anzeichen können sein:

    * Gewichtsverlust
    * Erbrechen, Würmer im Erbrochenen
    * Würmer im Kot

Nematoden (Fadenwürmer) sind mit am häufigsten bei Terrarientieren vorhanden.
Zu diesen gehören:

    * Ascariden (Spulwürmer)
    * Cappilarien (Haarwürmer)
    * Oxyuriden (Pfriemenschwänze)
    * Rhabditiden (Lugenwürmer)
    * Strongyloiden (Hakenwürmer)
    * Spiruriden (Rollschwänze)

Bei den Cappilarien ist die Übertragung auf den Menschen möglich. Natürlich gehört hier, wie bei allen Erkrankungen, eine gute Hygiene dazu, um andere im Haushalt befindliche Tiere zu schützen (und im Einzelfall auch sich selbst).

Pilzbefall (Mykose):
Ein äusserlicher Pilzbefall begründet sich in der Regel durch zu feuchte Haltungsbedinungen (ständig nasser Bodengrund), schlechte Lüftung und daraus resultierende Staunässe.

Anzeichen können sein:

    * ungewöhnlich verfärbte (rötlich bis bräunlich) Schuppen, vorwiegend am Bauch
    * verformte und gleichzeitig verfärbte Schuppen
    * abstehende Schuppenränder
    * Eiterbläschen
    * offende, nässende Wunden nach vormalig verfärbten Schuppen

Der sichere Nachweis sollte durch den Tierarzt erfolgen. Manchmal kann auch eine Verbrennung mit einem Pilzbefall verwechselt werden, wenn man hier keine Erfahrung hat. Bei leichtem Befall kann mittels Jod/Braunol oder Betaisodona behandelt werden; bei Unsicherheit und/oder schwerem Befall sollte unbedingt ein Tierarztbesuch erfolgen.
Es ist dringend anzuraten die Haltung trockener zu gestalten und ggf. für bessere Belüftung des Terrariums zu sorgen.
Am besten separiert man das Tier, bis es wieder genesen ist.

Milben:
Milben sind mit eines der häufigsten Probleme in der Terrarienhaltung.
In der Regel fängt man sie sich mit einem bereits befallenen Neuzugang ein, aber auch nicht selten mit Milbeneiern verunreinigten Einrichtungsgegenständen oder/und Bodengrund aus dem Zoohandel, manchmal aber auch durch einen Börsengang oder Besuch eines Terrarianers, der selbst ein Milbenproblem zuhause hat.
Ein sehr hoher Milbenbefall kann bei jungen oder geschwächten Tieren tödlich enden, da sich die Milben vom Blut des Wirts ernähren, und ihm somit enorm Energie kosten.

Anzeichen können sein:

    * Tier kratzt sich ständig an den Einrichtungsgegenständen
    * häufiges, lange andauerndes Baden
    * winzige schwarze "Pünktchen" auf dem Tier und im Terrarium

Behandlung für das Tier kann bereits in einem simplen Bad bestehen, welches man mit etwas Olivenöl versetzt. Dadurch ersticken die Milben, und fallen ab.
Dazu nimmt man eine Box mit Deckel, und befüllt diese mit warmem Wasser. Dann setzt man das Tier für 10 Minuten hinein, damit es trinken kann, und gibt erst danach das Öl dazu. Dort belässt man die Schlange nochmal gute 10-15 Minuten. Danach wischt man das überschüssige Öl inkl. toter Milben vom Tier, und setzt es in eine separate Box oder ein Quarantäneterrarium.
Diese Behandlung wiederholt man im Abstand von je 4-5 Tagen noch 2-3mal. In Einzelfällen kann es danach zu einer schlechten Häutung kommen.
Persönlich habe ich damit nur gute Erfahrungen gemacht, und meine Tiere haben sich auch ganz normal und vollständig gehäutet.

Möchte man kein Ölbad machen, kann man alternativ Tier+Terrarium zusammen behandeln, und zwar mit Blattanex. Bitte genau die Packungshinweise beachten, und darauf achten, dass keine Wasserschale während der Behandlung im Terrarium steht. Denn auf dem Wasser legt sich ein Film des chemischen Wirkstoffes ab, der giftig ist, und somit beim Trinken dem Tier schaden kann.
Daher ist es sinnvoller dem Tier jeden Tag kurz eine Schale mit frischem Wasser direkt anzubieten, oder es gleich außerhalb des Terrariums zu tränken.

Es gibt noch einige andere Möglichkeiten auf chemischer Basis, die ich hier aber aus persönlicher Abneigung und teilweise möglicher Schädigung für das Tier nicht aufzählen möchte.

Einrichtungsgegenstände kann man - wenn man für das Tier die Öl-Methode anwendet - auch separat mit Blattanex behandeln. Dazu Äste usw. einfach bei um 220° im Backofen abbacken, oder in einen Müllsack zusammen mit einem Blattanex-Strip verbringen, und dort für einige Wochen belassen.
Den Bodengrund wirft man der Einfachheit halber am besten komplett weg.
Das Terrarium bekommt man am besten mit Blattanex wieder frei von Milben. Man sollte die Behandlung zur Vorsicht und wegen der Widerstandsfähigkeit der Milbeneier nach 2 Wochen nochmals wiederholen.

Maulfäule (Stomatitis):
Die Maulfäule ist eine bakterielle Erkrankung im Maul der Schlange, welche bei Nicht-Behandlung tödlich verlaufen kann. Ursächlich sind oft unzureichende Haltungsbedingung, mangelnde Hygiene, evtl. auch zu konstante Temperaturen (siehe "Krankheiten der Reptilien" R. Hackbarth) und ein geschwächtes Immunsystem. Manchmal tritt sie zusammen mit einer Pneumonie auf.

Anzeichen können sein:

    * vermehrter Speichelfluss
    * Futterverweigerung
    * Apathie
    * käsiger(eitriger) Belag im Maul
    * dauerhaft leicht geöffnetes Maul, in Folge von geschwollenden Kiefern
    * sichtbare Entzündungen der Zahnreihen

Die Stomatitis kann sich auch auf die Speiseröhre und den Magen-Darm-Trakt ausweiten (Quelle http://www.gevo-diagnostik.de/Erkrankung.html). Nachweis sollte durch einen Abstrich beim Tierarzt erfolgen, der auch die Behandlungshinweise geben wird.

Erkältung:
Ursächlich ist hier meist ein im Zug stehendes Terrarium oder ein Transport des Tieres bei unangemessenen Temperaturen, eine zu feuchte und kühle Haltung und/oder unzureichende Belüftung.
Direkt verursacht wird eine Erkältung durch Bakterien, manchmal auch durch Viren oder Pilze, in Folge von geschwächtem Immunsystem durch äussere Bedingungen.

Anzeichen können sein:

    * vermehrtes Niesen
    * Atemgeräusche

Nachweis sollte beim Tierarzt durch einen Rachenabstrich erfolgen, welchem dann ein Antibiogramm/Resistenztest folgen sollte, um abzusehen, welche Antibiotika wirksam sein können, da bei manchen bereits Resistenzen bestehen.
Behandlung sollte in Medikamenten (Antibiotika) durch den Tierarzt bestehen, unterstützend durch verbesserte Haltungsbedingungen, sofern diese mit ursächlich waren, und erhöhte Temperaturen.
Ist die Erkältung noch im Anfangsstadium, kann man mit erhöhten Temperaturen (auch nachts nur minimale oder keine Absenkung) um 28-32° schon eine Abschwächung der Symptome erreichen.
Bessert sich der Zustand allerdings nicht in den nächsten 2 Tagen, oder wird im Gegenteil sogar schlechter, sollte man dringend einen Tierarzt aufsuchen.

Man sollte eine Erkältung nicht unterschätzen, da bei Nicht-Behandlung schnell eine Lungenentzündung daraus werden könnte, und diese tödlich sein kann.

Lungenentzündung (Pneumonie):
Einer Lungenentzündung geht oftmals eine Erkältung voraus, und die Ursachen sind dieselben wie bei einer Erkältung (siehe oben). Sie kann in kurzer Zeit tödlich verlaufen, und erfordert dringender und rascher Behandlung durch einen Tierarzt.

Anzeichen können sein:

    * knackendes Atemgeräusch, auch im Ruhezustand
    * Schleim im Maul
    * schweres Atmen bei geöffnetem Maul
    * in die Luft gereckter Hals, zum besseren Atmen
    * nasaler Ausfluss und Bläschenbildung beim Atmen
    * Apathie
    * Futterverweigerung

Nachweis sollte beim Tierarzt durch einen Rachenabstrich erfolgen, welchem dann ein Antibiogramm/Resistenztest folgen sollte, um abzusehen, welche Antibiotika wirksam sein können, da bei manchen bereits Resistenzen bestehen - sie also unwirksam gegenüber den Erregern sind.
Auch Röntgen kann hier manchmal hilfreich sein, um den Stand der Erkrankung festzustellen.
Behandlung erfolgt mittels Antibiotika und unterstützend mit erhöhten Temperaturen um 28-32° und minimaler oder keiner Nachtabsenkung.
Bei Nicht-Behandlung ist die Lungenentzündung schnell tödlich!

äußere Verletzungen:
Verletzungen kommen nicht gerade selten bei Schlangen vor.
Meist sind sie harmlos, aber manchmal können sie auch sehr schwerwiegend sein.

Ursachen sind z.B. Bisse durch Futtertiere, Schnitte oder Schürfwunden durch falsch gewählten Bodengrund etc., Stürze aus der Höhe / von der Hand des Pflegers, Einklemmen in Falltür- oder Schiebescheiben, Hautrisse am Hemipenis bei der Paarung, Hautrisse bei der Häutung usw.

Kleine, relativ flache und nur leicht blutende Wunden kann man mit Betasaidona desinfizieren - muss es aber nicht zwingend -, und ansonsten unbehandelt lassen. Bei grossflächigeren Abschürfungen kann man ebenfalls erstmal mit Betaisodona desinfizieren, und danach eine Lebertran-/Wund-/Brandsalbe auftragen - Unguentolan.
Diese ist in der Apotheke erhältlich, ebenso wie Betaisodona.

Minimale Verletzungen am Hemipenis bei der Paarung oder bei der Häutung kommen nicht so selten vor, bluten zwar meist anfangs etwas stärker, sind aber in der Regel harmlos und verheilen von allein sehr schnell.
Man sollte allerdings jede Verletzung immer gut beobachten, und sobald Auffälligkeiten in Erscheinung treten, einen reptilienkundigen Tierarzt konsultieren - da sich eine Entzündung bilden könnte, oder es zu einer Blutvergiftung kommen kann.
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